Auf dem Landeselternkongress in Pinneberg am 7.9.2019 hatten wir die Gelegenheit, unsere Kritikpunkte an der KiTa-Reform bei Landespolitikerinnen anzubringen. Der Kongress war die Abschlussveranstaltung zur KiTa-Vision 2025 der Landeselternvertretung Schleswig-Holsteins. Im Mittelpunkt standen Themen rund um die KiTa-Reform. Aus Lübeck waren neben uns Mitglieder der Kreiselternvertretung und die Elterninitiative der HortretterInnen mit einem eigenen Messestand vertreten.

Unsere Forderungen

Bei den wichtigsten Forderungen waren sich alle Elternvertreter und Fachkräfte einig: ausreichend qualifiziertes Personal, eine Reduzierung der Gruppengröße und die Erhöhung des Fachkräfte-Kind-Schlüssels sind zwingend nötig. Wenn KiTas Teil des frühkindlichen Bildungssystems sein sollen, dann braucht es nicht nur Beitragsfreiheit für die Eltern, die Sozialminister Dr. Heiner Garg in seiner Eröffnungsrede auch mittelfristig als Ziel nannte, sondern auch eine Aufwertung des Erzieherberufes. Hier sind die Gewerkschaften ebenso gefragt.

Problem Fachkräftemangel

Axel Briege, Vorsitzender der Landeselternvertretung: „Wenn wir den Fachkräftemangel nicht lösen, wird das neue KiTa-Gesetz nichts bringen. Knackpunkt, Dreh- und Angelpunkt ist der gesellschaftliche Wille, das KiTa-System mit mehr Personal auszustatten“, Es geht zum einen um Geld, aber auch um die Anerkennung der Berufe. „Investition in frühkindliche Bildung bedeutet eine volkswirtschaftliche Rendite von 13,5 Prozent. Wenn wir die ausschöpfen wollen, müssen wir frühkindliche Bildung als Investition ansehen und nicht als Kosten“, sagte Briege.

Weitere Kernforderungen von uns Eltern sind die Begrenzung der Schließtage auf maximal 20 Tage pro Jahr für ausnahmslos alle Kitas und eine Ausweitung der Geschwisterermäßigung auf Schulkinder. Auch im Bereich Inklusion ist der Gesetzesentwurf lange nicht ausreichend. Am Ende sollte das neue Gesetz eine Erleichterung im KiTa-Alltag mit sich bringen, darüber waren sich alle Teilnehmenden der abschließenden Podiumsdiskussion einig. Die Politikerinnen bedankten sich bei uns Eltern und bei den Erziehungspartnern für ihr Engagement und die wertvollen Tipps aus dem Alltag. Sie kündigten an, die Kritikpunkte in der weiteren Entwicklung des Gesetzesentwurfs zu berücksichtigen.

Immernoch 30 Schließtage für kleine Kitas

Der kurz danach veröffentlichte überarbeitete Entwurf des Kitagesetzes lässt jedoch weiterhin einen Großteil der Elternwünsche unberücksichtigt. Zukünftig werden Weihnachten und Silvester nicht als Schließtage mitgezählt, so dass sich statt 20 bzw. 30 für kleine Kitas nun noch mehr Schließtage ergeben. Wie soll das ein alleinerziehender Elternteil leisten?


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