Am 12.12.23 veröffentlichte die Landesregierung ihren Entwurf zum Haushalt 2024. Darin enthalten sind Kürzungen im Bereich Lehrkräfte und Horte. Wir sind entsetzt über die Maßnahmen.

Es herrscht großes Unverständnis auf die Vorstellung des Haushaltsentwurfs 2024 für Schleswig-Holstein. Die Bildung von Kindern sollte oberste Priorität haben, doch die geplanten Kürzungen im Lehrkräftebereich lassen an der Ernsthaftigkeit dieses Anspruchs zweifeln. Lehrkräfte sind das Herzstück unseres Bildungssystems, und ihre Arbeit beeinflusst maßgeblich die Entwicklung und Zukunft der Kinder. Die vorgesehenen Streichungen in diesem Bereich sind inakzeptabel und setzen die Qualität der Bildung der zukünftigen Generation aufs Spiel.

In den Schulen fällt derzeit ohnehin schon viel Unterricht aus und die jüngsten Pisa-Ergebnisse haben gezeigt, dass das Bildungsniveau bereits abgenommen hat. Mit noch weniger Unterrichtsversorgung ist zu befürchten, dass das noch schlimmer wird, weil Ausfälle noch schlechter kompensiert werden können. Dadurch steigt die Belastung für die Lehrkräfte noch weiter.

Auch Yvonne Leidner, Vorstandsmitglied der BEVKi Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege zeigt sich enttäuscht über die geplanten Sparmaßnahmen: “Es ist zu befürchten, dass das Land künftig auch beim Anspruch auf Ganztagsförderung in den Schulen wenig bis kaum Geld in eine qualitativ hochwertige Betreuung und Förderung an den Schulen investieren wird.”

Die Vergrößerung der Hortgruppen bedeutet mehr Stress für ohnehin schon überlastete Erzieher:innen, höhere Lärmbelastung und lässt nachlassende Qualität bei der Hausaufgabenbetreuung befürchten. Yvonne Buck, Inklusionsexpertin bei ElternSTIMME e.V.: “Wieder zeigt sich, dass Kinder mit Behinderungen nicht mitgedacht werden. Größere Gruppen widersprechen dem Inklusionsgedanken, gerade neurodiverse Kinder brauchen kleinere Gruppen.”

Es ist unverständlich, wie angesichts dieser Herausforderungen gleichzeitig die Mittel für die Bildung der Kinder gekürzt werden können. Eine solche Vorgehensweise gefährdet nicht nur die individuelle Entwicklung jedes Kindes, sondern auch die Zukunft unseres Landes. ElternSTIMME e.V. appelliert dringend an die Landesregierung, die Streichungen im Bereich der Lehrkräfte und Horte zurückzunehmen und sicherzustellen, dass ausreichend Mittel für eine qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung bereitgestellt werden. Alle Kinder verdienen eine chancenreiche Zukunft und diese beginnt mit einer soliden Bildung und Betreuung in ihren prägenden Jahren.

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